Seit März 2023 hat Alfred Kochen mit der Firma Heraeus Precious Metals aus Hanau einen neuen exklusiven Partner an der Seite, der mit seinem antimikrobiellen Katalysatorsystem AGXX eine innovative Technologie zur Serie gereift und auf den Markt gebracht hat. Alfred Kochen darf AGXX in der DACH-Region im Bereich Farbe- und Lack sowie PA und PU exklusiv vertreiben.
Was ist dieses AGXX und was kann das?
AGXX ist eine neue antimikrobielle Technologie, die auf Redoxreaktionen und mikroelektrischen Feldeffekten basiert. Durch die Wechselwirkung zweier Edelmetalle – Silber und Ruthenium – wird eine katalytische Reaktion ausgelöst, bei der in Gegenwart von Wasser und Sauerstoff reaktive Sauerstoffspezies (ROS) entstehen, die mit Mikroorganismen reagieren und diese abtöten.
Darüber hinaus beeinflusst das vorhandene mikroelektrische Feld wichtige Funktionen der Zellmembran und beschleunigt die Abtötung der Mikroorganismen.
Die Technologie zeigt eine antimikrobielle Wirksamkeit gegen mehr als 130 Mikroorganismen, darunter Bakterien, Viren, Algen und Pilze.
Da der Wirkstoff, die reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), in situ durch ein katalytisches System erzeugt wird, ist die antimikrobielle Wirkung theoretisch unendlich, solange die Edukte Sauerstoff und Wasser für das System zugänglich sind.
Die AGXX-Hybridpartikel (Al2O3 oder TiO2 als Trägermaterial) sind thermisch sehr stabil und können auch bei höheren Temperaturen in verschiedene Materialien eingearbeitet werden. Auch gegenüber chemischen Einflüssen sind die Partikel stabil.
Und was ist der Unterschied zu anderen antimikrobiellen Technologien?
Im Unterschied zu anderen antimikrobiellen Technologien beruht der Wirkmechanismus nicht auf der Freisetzung von Metallionen oder schädlichen Verbindungen in die Umwelt und bietet einen langanhaltenden Schutz, z. B. als Topf- und Filmkonservierungsmittel.
Aufgrund seines Wirkmechanismus gehört AGXX zur Wirkstoffklasse der freien Radikale, die sich derzeit noch im Zulassungsverfahren der ECHA befinden. Der Einsatz ist aber bereits heute gemäß Artikel 93 Verordnung über Biozidprodukte (BPR) in verschiedenen Anwendungen erlaubt.
Was genau ist die Biozidverordnung und was bedeutet das für die Farben-Industrie?
Bis Mitte der 90er Jahre konnten Biozide ohne Zulassungsverfahren auf den Markt gebracht werden. Mit der 2012 in Kraft getretenen Biozidverordnung wurden neue Regeln und Vorschriften für die Verwendung von Bioziden in Europa eingeführt. Die Verordnung soll den Schutz von Mensch und Umwelt verbessern, indem sie die Verwendung von Bioziden einschränkt und die Zulassungsverfahren für diese Stoffe verschärft.
Die Verordnung legt genau fest, welches Verfahren eine neue antimikrobielle Technologie durchlaufen muss, bevor sie zugelassen werden kann. Darüber hinaus wurde in der Biozidverordnung auch festgelegt, dass alle bereits damals auf dem Markt verfügbaren antimikrobiellen Technologien sich einer Überprüfung nach den neuen Regeln unterziehen müssen.
Dies stellt insbesondere für die Film- und Topfkonservierung eine große Herausforderung dar. Bis heute, nach mehr als zehn Jahren Evaluierungsphase, sind von den 61 Topfkonservierungsmitteln erst 18 % zugelassen, 31 % wurden bereits ausgeschieden und die restlichen 51 % warten noch auf ihre Prüfung. Bei den Filmkonservierungsmitteln sieht es nicht viel besser aus.
Wurde bereits nachgewiesen, dass AGXX funktioniert?
Die Technologie wurde bereits erfolgreich in Versuchen zur Topfkonservierung eingesetzt und zeigte dabei eine langanhaltende antimikrobielle Wirkung. Dazu haben unabhängige Labore Tests nach IBRG-P16 durchgeführt. Dabei wurde die mit AGXX ausgerüsteten Farbproben wöchentlich mit Teststämmen beimpft. Die derart ausgerüsteten Innenfarben zeigten eine hervorragende antimikrobielle Wirkung, so dass kein mikrobielles Wachstum auf den Farben, selbst nach mehreren Wochen bzw. Beimpfungen, nachweisbar war.
Um die Funktionalität des Produkts als Filmkonservierungsmittel nachzuweisen, wurden Tests nach ISO 22196 gegen S. aureus und E. coli durchgeführt. Dazu wurde AGXX in eine biozidfreie Innenfarbe und in einen biozidfreien Polyurethanlack eingearbeitet.
In der Innenfarbe zeigte sich eine antimikrobielle Wirksamkeit gegen beide Bakterienstämme, im Polyurethanlack eine sehr gute Wirksamkeit gegen die S. aureus-Stämme und eine geringere antimikrobielle Wirksamkeit gegen die E. coli-Stämme.
Es können somit Farben und Lacke mit Topf- und Filmkonservierung ohne Auslaugung umweltschädlicher Substanzen ausgestattet werden.
Neugierig geworden?
Sind Sie neugierig geworden diese Technologie kennenzulernen? Dann sprechen Sie das Vertriebsteam von Alfred Kochen gerne an. Wir stehen Ihnen zur Verfügung und freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Mail, dann können wir im persönlichen Gespräch die nächsten Schritte abstimmen:
Kim Paetzold (Verkauf/ Sales Manager)
+49 40 35 51 51 – 29
k.paetzold@alfredkochen.de
Christoph Rausch (Verkauf/ Sales Manager)
+49 49 35 51 51 – 21
c.rausch@alfredkochen.de
Markus Lehmann (Prokurist/ Sales Director)
+49 49 35 51 51 – 28
m.lehmann@alfredkochen.de